@W12:wenn das Luft/Kraftstoffgemisch bereits homogen vor Sammelrohr anstehen würde und sich so bis in den Brennraum verhalten würde, wäre deine Betrachtungsweise dicht dran. Die Luftmasse wird jedoch direkt nach dem Luftfilter vom
LMM erfasst und die Kraftstoffzuteilung erfolgt kurz vor den Einlassventilen, so verläuft die Gemischbildung noch in der Ventilüberschneidung und endet erst im Kompressionstakt.
Das Schwingverhalten der Luftsäule im Sammler (auch bei Turbomotoren!), Einspritzzeitpunkt und -dauer, Spülluftmenge mit unverbranntem Kraftstoff (HC) in der Überschneidung, oder auch innere Abgasrückführung...um nur einige Faktoren zu nennen, die den Liefergrad ausmachen. So gesehen ein ziemlich komplexes Zusammenspiel. Deshalb nehmen veränderte Saugrohrlängen, Steuerzeiten, Ventilquerschnitte, Abgasgegendruck usw. Einfluss auf die Gemischzusammensetzung.
Bei den "starren" Serien Motronic Systemen, die nur im lambda=1 Bereich regeln können, mag das im Teillastbereich unkritisch sein, aber im ungeregelten und "gefährlichen" Volllastbereich sollte das hinsichtlich lambda und Abgastemperatur zumindest erkennbar sein. Andi T. hat da z.B. eine gute Lösung gefunden mit seiner
VEMS-Breitband- und Abgastemperaturanzeige. Für Diejenigen, die wirklich umfangreiche Änderungen vornehmen und entsprechend abstimmen müssen, lohnt es sich, auf moderne Einspritzsysteme umzusteigen. Nicht nur weil sich in über 20 Jahren ECU-Technik einiges getan hat, sondern auch der Komfort, der für die Abstimmung geboten wird, sich deutlich verbessert hat. Besonders hier der Hinweis auf eine lambda-Regelung im gesamten Betriebsbereich des Motors (Breitbandsonde), ein Muss - neben der Klopfregelung - für eine frei programmierbare ECU!
Grüße
@Andi T.: wir sind hier etwas abgedriftet, vielleicht kannst Du ja diesen Teil 'rausschneiden und unter z.B. "Gemischzusammensetzung: wann/warum neu abstimmen?" einstellen