Autor Thema: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen  (Gelesen 20426 mal)

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Offline Martin

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Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« am: Freitag 3 Juli 2009, 19:24:02 »
Hallo  hat jemand hier Im Forum Erfahrungen mit einer 5 Zyl.  94,5 mm Hub Kurbelwelle von Oettinger. Ich suche Personen die so einen Motor selber aufgebaut haben oder noch da bei sind ihn fertig zu stellen.  
Gruß Martin
« Letzte Änderung: Freitag 3 Juli 2009, 19:29:30 von Martin »

Offline No Mercy

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #1 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 09:50:18 »
Hallo,

Ich mache das, was willst du wissen?

Gruß
Manfred

Offline Martin

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #2 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 11:59:46 »
Hallo Manfred,  meine Frage wäre gewesen  welche Pleuel verbaut würden und ob jemand ggf. an die Adapterlager kommt.  Nun ist ja schon etwas Zeit verstrichen und ich habe meinen  ersten Motor fertig. Die ersten Tests  waren sehr zufrieden stellend.  Doch es stehen weitere Umbauten an.  Für diese Motoren werde ich eigene Pleuel anfertigen lassen.  So dass ich die Umbauten vorerst für die 10V /20V Sauger anbieten kann.   Der Testmotor ist ein 20V Turbo geworden der auch überwiegend auf LPG Gas läuft.  Wie weit bist du mit deinem Motor?  Und als welchen hast du ihn gebaut?
Gruß Martin

Offline No Mercy

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #3 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 13:48:49 »
Servus,

Sehr schön, mit welcher Motorsteuerung fährst du?

Ich bin soweit Fertig.

Basis 10V Turbo, mit 94,5er Oettinger Welle, H-Shaft Pleuel für kleinen Hubzapfen, Spezielle 82,5er Wiseco Kolben, extra anfertigen lassen beides.

Ich blieb halt beim 10V. Basis ist ein KG-Block.

Damit das ganze dann frei geht mit den kurzen Pleuel (136er) mußte am Block ein bißchen gefräßt weren, aber das hält sich in Grenzen.

Den Nächsten Auftrag für nochmal so einen Motor hab ich schon hier liegen:-)

Das ganze drum herum um den Kopf usw.laß ich jetzt mal weg, da es hier ja um die Welle geht.

Gruß
Manfred

Offline Martin

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #4 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 14:19:51 »
Hallo Manfred du wirst es vielleicht nicht glauben aber bis jetzt fahre ich ihn mit originalem Motorsteuergerät. Es soll jedoch noch eine Anpassung erfolgen bevor es zur Abnahme geht.  Auch der Lader wurde nicht verändert.  Der Motor biete viel Komfort und ist für meine Frau auch sehr gut fahrbar.  Es sollte auch nie eine Rennmaschine werden.  Das Fahrzeug besitzt auch eine Automatik und seit dem Umbau ist der Kickdownschalter sehr selten benötigt worden. Auch das fahren im Anhängebetrieb ist sehr angenehm.   Aus dem Stand  geht es leise und zügig weiter.  Ein Turboloch ist nicht mehr vorhanden.  In dem Motor wurden die Pleuel des MC- Motors  und Kolben die ich selber angepasst habe eingebaut.  Läuft dein Motor schon? Mit welcher Grundverdichtung  fährst du? 

Offline No Mercy

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #5 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 15:38:54 »
Das hört sich doch sehr gut an.

Mein Motor ist doch deutlich mehr auf Leistung ausgelegt, wird so um die 380 PS leisten und Drehmoment Satt.
Verdichtung sollte um die 8:1 sein, jeh nach dem was ich für ne Dichtung rein mache, denke 1 Lage der TDI-Dichtung reicht:-)

Sobald das Ringspalt-Saugrohr Fertig geschweißt ist kann ich alles Testen.

Wurde auf jeden Fall alles Modifiziert, auch die Krümmer sind selbst gebaut.

Was mich ein wenig stutzig macht ist das du deine Kurbel gewuchtet hast.

Ich persönlich werde die Oettingerwelle nicht wuchten.
Durch das Wuchten kannst du ja Legendlich die Massenkräfte 1.Ordnung ausgleichen.
Die Kräfte 2. Ordnung kann man ja nicht beeinflussen, nur durch Erleichterung der Kolben und der Pleuel, und da bin ich eh schon 150 Gramm Leichter Pro Satz Kolben/Pleul pro Zylinder.

Wenn ich jetzt das Wuchten anfange wirds grob werden, eben wegen den Kurzen Pleueln.

Aber das wird sich zeigen.

Ich fahre eine Freiprogrammierbare Steuerung mit 440er Düsen.

Bin ja mal gespannt was da Leistungsmäßig raus kommt, vor allem an Drehmoment.
Die Pleuel können das auf jeden Fall ab:-)

Gruß
Manfred

Offline Martin

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #6 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 16:16:16 »
Meine Kurbelwelle ist auch nicht gewuchtet. Das war zwar geplant aber der Typ der es machen sollte ist irgendwie verschollen. Jetzt hat er um die 4000 U/min leichtes  Dröhngeräusche die sich aber wieder verlieren.  Dennoch wird er oberherum etwas ruppiger. Das wird bestimmt auch mit dem größeren Hub und den kurzen Pleuel zu tun haben. Nur wenn jetzt deutlich leichtere Pleuel verbaut werden, sollten die Gewichte an die Kurbelwelle angepasst werden.  Denn die Massen heben sich beim 5 Zyl. nicht so einfach auf wie bei einem 4 Zyl.  Es könnte durchaus sein das dein Motor in höheren Drehzahlen deutlich an Vibrationen zulegt.  Wie ich auch schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe muß die 5 Zyl. Welle mit Mastergewichte ausgewuchtet werden.  Sprich nicht nur die Kurbelwelle wird gewuchtet sondern auch das  geänderten Gewichte des Pleuels werden mit berücksichtigt.  Da sich mein Motor wenigen in den hohen Drehzahlen aufhält ist es für meinen Motor auch nicht ganz so wichtig. Nur in deinem Fall würde ich das in jedem Fall  empfehlen.  Jede Schwingung des Motors kostet Leistung und Beansprucht  das Material zusätzlich.  Gerade wo du schon einiges investiert haben dürftest, würde dieser Posten sehr klein ausfallen, jedoch  ein mehr an Sicherheit bringen.  Meine nächsten Motoren werden in jedem Fall   gewuchtet.
Gruß Martin

Offline No Mercy

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #7 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 16:25:49 »
Investiert ist gut:-) da kaufen sich andere ein neues Auto drum und zwar kein Kleines:-)

Da muß ich nochmal in mich gehen wegen wuchten.
Um die paar Kröten fürs Wuchten gehts mir nicht.
Das Problem ist halt weil keiner weiß, auf welches Gewicht der Kolben und Pleuel der Oettinger damals die Welle ausgelegt hat, auf Serienteile oder auf spezielle Teile.

Wenn wuchten dann sowieso auf das Gewicht der neuen Kolben/Pleuel, sonst machts ja keinen Sinn.

Werd da nochmal ein paar Meinungen einholen, noch liegt die Welle ja auf der Werkbank, bin also recht Flexibel:-)

Hast du mal gemessen wie viel Gewicht du durch die Kürzeren Pleuel und andere Kolben "Verloren" hast Pro Zylinder?
Ich bin ja Pro Zylinder mit Pleuel und Kolben ca. 150 Gramm leichter, dafür aber aufs Zehntel Gramm exakt gleich auf allen 5.

Gruß
Manfred

« Letzte Änderung: Dienstag 1 Dezember 2009, 16:30:48 von No Mercy »

Offline Martin

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #8 am: Dienstag 1 Dezember 2009, 21:08:22 »
Wie sind die Pleuel gewogen worden.  Ist das Gesamtgewicht der Pleuel gleichmäßig und sind auch die Gewichte an beiden Pleuelenden gleich. Das wäre auch sehr wichtig. Die Kurbelwelle wird dann auf die neuen Gewichte angepasst.  Aber ich sehe bei deinem Umbau noch ein ganz anderes Problem. Wenn ich das richtig gelesen habe. Sind die neuen Pleuel auch nur 136mm Lang. Das könnte bei der Leistung die du fahren möchtest zu Problemen führen. Selbst Oettinger hat nach kurzer Zeit die Pleuel gewechselt. Es blieben zwar die gleichen Kurbelwelle mit dem kleinen ca. 46mm Zapfen, nur wurden die neuern Pleuel (144mm) mit Adapterlager gefahren. Vorteil die Pleuel hatten nicht mehr diese Schrägstellung wie es die kurzen Pleuel hatten. Somit presste sich der Kolben auch nicht mehr so stark Quer zur Kurbelwelle  beidseitig in die Zylinderwand. Ich kann dir Bilder zeigen auf denen schon nach ca. 650 Km ein unterschiedliches Einlaufbild der Zylinderbahnen zu erkennen ist.  Mein Motor läuft im Gegensatz zu deinem mit moderater Leitung und Drehzahl. Wenn ich bedenke welcher Druck zum einen auf deinem Kolben wirkt und  wie sich dieser in die Zylinderwand pressen wird, hätte ich doch etwas bedenken bezüglich der Haltbarkeit. Genau aus diesem Grund lasse ich für meine nächsten Motoren längere Pleuel aus Stahl fertigen. Erreicht wird das durch die Verwendung von Kolben die eine geringere Kompressionshöhe haben.  Das ist natürlich beim 10V Turbo nicht ganz so einfach da bei deinem Motor einer Grundverdichtung von 8:1 und einem Hubraum von  knapp über 500ccm pro Zylinder schon eine große Mulde im Kolben vorhanden sein muss. Wodurch eine entsprechende Kompressionhöhe vorgegeben ist.  Ich habe selber eine Anfrage auf einem 10V Turbo vorliegen.  Aber erst kommen die Sauger dran.  Ich werde diesen Turbomotor jedoch nicht für eine so hohe Leistung auslegen wie du sie haben möchtest.  Auch wird bei meinem Motor die Grundverdichtung höher sein.  Der Motor wird wie auch mein 20V Turbo mehr auf Komfort ausgelegt.  Ich würde wirklich überlegen ob es in deinem Fall nicht sinnvoller ist einen TDI Motorblock zu verwenden. Grund diese Blöcke sind höher bzw. haben eine längere Zylinderlaufbahn. Du könntest  somit  längere Pleuel verwenden. Und der Motor würde deutlich an Standfestigkeit zulegen. Die Änderungen an dem Ansaugsystem und der Abgasanlage dürften da schon fast nebensächlich sein.
Gruß Martin

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Re: Oettinger Kurbelwelle mit kleinem Pleulezapfen
« Antwort #9 am: Montag 25 Januar 2010, 11:52:57 »
Hi bezüglich meines Motors kann ich nur gutes berichten, er hat jetzt 18000 Km einwandfrei gelaufen. Davon die meisten Km auf LPG Gas. Ihm wurde oft nichts geschenkt so musste er auch oft schwere Anhänger ziehen.  Das Drehmoment war sehr gut und auch die Leistung ist sehr gut zu dosieren.  Ein Turboloch gab es nicht, zumindest nicht spürbar.  Bei Anhängelasten von ca. 1900 kg kam der Motor im Grunde genommen ohne den Kick Down aus. Die Geräuschentwicklung  war bis 4000 sehr gering, darüber konnte man ihn endlich etwas hören. Die Starteigenschaften sowohl im Sommer als auch im Winter sind sehr gut.  Bis auf dem Motorblock und seinen Innereien wurden keine Veränderungen an dem Motor, der Abgasanlage und der Elektronik vorgenommen. Lediglich das Gassteuergerät wurde auf den 2,5 L Motor abgestimmt.  Das Fahrzeug ist ein S4 mit Automatic und somit auch schon von Haus aus etwas moderater abgestimmt.   Der Unterschied zwischen der Serie und dem Umbau ist dennoch deutlich zu spüren.  Eine Abstimmung des Motosteuergerätes  dürfte diesen Effekt weiter verstärken.  Doch nun sind alle Versuche abgeschlossen und der Motor steht ggf. zum Verkauf an.   Das Fahrzeug wird sobald es meine Zeit zulässt komplett zerlegt und in Teilen verkauft.  Danach wird ein neues Fahrzeug in diesem Fall ein 20V Avant aufgebaut.
Gruß Martin