Zum Thema Achsvermessung hätte ich auch noch was...
Ausführende Firma bei beiden Autos Reifen West in Köln.
- Audi 80 B2 Fronti:
Statt Lenkgetriebe zu zentrieren und mittig auszurichten, einfach nur Lenkrad in die Mitte gedreht - das war aber 2 Zähne versetzt auf der Lenksäule.
Messung und Einstellung somit für die Tonne, da Sturz und Spur nur auf einer Seite korrekt waren.
Mechaniker wunderte sich zwar über den unterschiedlichen Nachlauf links zu rechts, kam aber nicht auf die Idee das Lenkgetriebe mittig zu stellen.
Beim Einstellen des Sturz wurde dann mit´m Fuss gegen den Reifen getreten/gedrückt und ein 2. Mechaniker hat die Schrauben am Traggelenk festgeschraubt. Sturz links danach -08°, rechts -1,5°, also unbrauchbar. Spur ebenso.
Schon ziemlich blöd, wenn man auf einer Messbühne für Achsvermessung, die auf 1/10mm genau eingerichtet ist, solch grobe Arbeiten am Auto verrichtet, wo dann Gefahr besteht, dass danach die Bühne desjustiert ist. Als Chef würde ich da ´nen Hals kriegen.
Natürlich war ich mit dem Fahrverhalten nach der Achsmessung genauso wenig zufrieden, wie vor der Messung, dafür aber 80,- ärmer.
Lösung: Wasserwaage mit Winkelanzeige gekauft, VAG 3075 selbergebaut und Auto dann eigenhändig vermessen und sauber eingestellt auf -0,8° Sturz und leichte Nachspur an der VA (etwa 10´).
- Audi 100 quattro
Idiot erzählt mir was, dass er die Spurstangen vorne nicht aufbekommt, die ich am Vortag natürlich problemlos aufbekommen habe und gangbar gemacht habe mit Öl, etc...
Zum Lösen rechtsrum drehen, nicht linksrum hab ich dem Trottel gesagt - dann hat´s auch geklappt.
Leider hab ich erst 2000km später bemerkt, dass der Tüp die Spurstangenköpfe verdreht festgeschraubt hat, statt senkrecht zum Lenkhebel.
Hinten links am Bock für Vorspureinstellung haben die ´ne Schraube abgerissen - hätte man an der Mutter gedreht, statt an der Schraube, wäre das nicht passiert - aber gut.
An der HA vergessen die Kontermuttern der beiden kl. Querlenker festzuziehen - auch super.
Bei Vermessung der Vorderachse dann 2. Mechaniker auf Fahrerplatz gesessen zum Bremse treten und Lenkrad festhalten. Damit Messung für den Arsch, da Fzg unbeladen vermessen werden muss und stattdessen Bremsspanner und Lenkradspanner eingesetzt werden müssen.
Dementsprechend Sturz vorne zwar noch im 30´Toleranzfenster, aber trotzdem rechts und links unterschiedlich um eben fast diese 30´.
Es wäre problemlos möglich gewesen, den Sturz links und rechts gleich einzustellen, wenn man es nur richtig machen würde.
Spur vorne haben die komischerweise richtig hinbekommen - zumindest halbwegs, denn der Sturz war ja nicht wirklich sauber eingestellt.
Ausrede des Mechanikers übrigens, warum links einer sass bei der Vermessung und Sturz unterschiedlich...
"Ja, Sie sitzen ja auch links vorne und dann passt das wieder"
Mir fehlten die Worte bei so viel Dummheit!
Muss dann wohl neu vermessen lassen, wenn hinten rechts einer sitzen will, oder wie soll man das verstehen?
Spurdifferenzwinkel und Radlasten wurden natürlich bei beiden Autos nicht gemessen - hätte man aber machen müssen und ersteres geht auch mit einer "Hunter DSP".
Ergebnis dieser Messung: Auto zog danach weiterhin leicht nach rechts, wie vorher auch.
Bei beiden Autos auch keine Probefahrt mit Mechaniker nach der Vermessung um Ergebnis zu überprüfen.
Lösung war natürlich auch hier die eigenhändige Vermessung und Einstellung mit Wasserwaage und Schnurgerüst, sowie ausgiebigen Probefahrten, bis das Fahrzeug so fuhr, wie ich das haben will und die Werte brauchbar waren.
Mich persönlich hat das mächtig geärgert - nicht nur wegen der Kohle, sondern auch wegen der verschwendeten Zeit.
Scheint aber wohl normal zu sein, dass Achsvermessung kaum einer hinbekommt, weil man dafür 1. verstehen muss, wie ein Fahrwerk funktioniert und 2. nicht einfach nur alle Werte dumm auf "grün" drehen darf, ohne zu verstehen, was man da eigentlich tut.
Gruss,
Olli